Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) im Fokus: Handlungsleitfaden für KMUs in Deutschland
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) markiert einen Paradigmenwechsel im Umgang mit globalen Lieferketten. Ziel der EUDR ist, entwaldungsfreie Lieferketten bis 2026 umzusetzen – auch als Anforderung für KMUs. Ursprünglich für Dezember 2024 geplant, wurde die Umsetzungsfrist für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) aufgrund massiver Branchenrückmeldungen bis Juni 2026 verlängert. Diese Verschiebung bietet KMUs dringend benötigten Atemraum, darf jedoch nicht als Aufschub missverstanden werden. Die Verordnung zielt darauf ab, entwaldungsbedingte Rohstoffe vom EU-Markt auszuschließen – ein ambitioniertes Vorhaben, das insbesondere KMUs in komplexen Wertschöpfungsnetzen vor neue Pflichten stellt. Dieser Leitfaden erläutert praxisnah, wie deutsche KMUs die Anforderungen der EUDR meistern, effizient umsetzen und dabei Tools wie MetriBo strategisch nutzen können.


Hintergrund und Zeitplan: Warum die EUDR KMUs betrifft
Die EUDR tritt am 30. Dezember 2025 in Kraft, wobei KMUs bis 30. Juni 2026 Zeit haben, Compliance-Strukturen aufzubauen. Betroffen sind sieben Rohstoffe: Holz, Kaffee, Kakao, Soja, Rinder, Palmöl und Kautschuk sowie daraus hergestellte Produkte wie Möbel, Schokolade oder Biodiesel. Kernziel ist es, Lieferketten entwaldungsfrei und rechtskonform gemäß den Gesetzen der Erzeugerländer zu gestalten. Für KMUs, die oft als Zulieferer oder Händler agieren, bedeutet dies dokumentationsintensive Pflichten und ein verschärftes Risikomanagement. Die Fristverlängerung ist eine direkte Reaktion auf die komplexen Anforderungen – ein Signal, dass die EU die KMU-Belange ernst nimmt, aber auch ein Appell, die Vorbereitung jetzt zu starten.
KMU-Definition: Wer profitiert von Erleichterungen?
Die EUDR definiert KMUs über drei Schwellenwerte, von denen zwei unterschritten werden müssen: Bilanzsumme (≤ 25 Mio. €), Umsatz (≤ 50 Mio. €) und Mitarbeiterzahl (≤ 250). Kleinstunternehmen (≤ 10 Mitarbeiter, ≤ 900.000 € Umsatz) genießen zusätzliche Vereinfachungen, etwa bei der Bevollmächtigung von Partnern. Entscheidend ist die Eigenverantwortung: Unternehmen müssen ihren Status aktiv prüfen und dokumentieren. Eine fehlerhafte Einstufung als KMU kann bei Kontrollen durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zu Sanktionen führen.


Sorgfaltspflichten: Das müssen KMUs wissen
KMUs in der nachgelagerten Lieferkette (z. B. Verarbeiter oder Händler) müssen keine eigene Sorgfaltserklärung (Due Diligence Statement, DDS) einreichen, sofern sie Rohstoffe beziehen, die bereits von einem vorgelagerten Marktteilnehmer geprüft wurden. Ihre Pflichten umfassen die Dokumentation der DDS-Referenznummern, die Erfassung von Lieferantendaten und die fünfjährige Aufbewahrung aller Nachweise. Dennoch müssen KMUs sicherstellen, dass ihre Lieferanten die EUDR-Anforderungen erfüllen. Konkret bedeutet dies die Überprüfung von Geolokalisierungsdaten der Anbauflächen, die Validierung von Legalitätsnachweisen und die Anpassung von Lieferantenverträgen mit Compliance-Klauseln.
Ein Beispiel verdeutlicht die Praxis: Ein mittelständischer Möbelhändler bezieht Holz von einem EU-zertifizierten Sägewerk. Obwohl er keine eigene DDS erstellen muss, muss er die Referenznummer des Sägewerks speichern und prüfen, ob diese im EU-Informationssystem TRACES hinterlegt ist. Gleichzeitig ist er verpflichtet, bei Verdacht auf Verstöße unverzüglich Maßnahmen einzuleiten – etwa die Unterbrechung der Lieferkette.


Praktische Umsetzung: Schritt für Schritt bis 2026
Die Vorbereitung auf die EUDR gliedert sich in vier Phasen: Lieferkettenanalyse, Datenanforderung an Lieferanten, Risikobewertung und Dokumentation. Bis spätestens Mitte 2025 sollten KMUs alle EUDR-relevanten Rohstoffe in ihren Produkten identifiziert haben. Tools wie MetriBo unterstützen hier durch automatisierte Lieferantenerfassung und Risikoprofilgenerierung. In der zweiten Phase gilt es, von Lieferanten Geolokalisierungsdaten im Format GeoJSON, Rechtsnachweise gemäß Erzeugerland und Zertifikate mit eindeutiger ID anzufordern.
Die Risikobewertung bis Mitte 2026 stützt sich auf das EU-Benchmarking-System, das Länder in Niedrig-, Standard- und Hochrisikokategorien einteilt. Für Hochrisikoregionen wie Teile Brasiliens (Soja) oder Indonesiens (Palmöl) sind zusätzliche Audits erforderlich. Digitale Plattformen wie MetriBo automatisieren hier den Abgleich von Geodaten mit Satellitenbildern und generieren Warnmeldungen bei Abweichungen.


Unterstützungsangebote: Von Leitfäden bis zu digitalen Lösungen
Die Umsetzung der EUDR erfordert nicht nur interne Prozessanpassungen, sondern auch die Nutzung externer Ressourcen. Die EU-Kommission hat umfangreiche Leitfäden veröffentlicht, die konkrete Szenarien für unterschiedliche Unternehmensgrößen beschreiben. Diese Dokumente werden durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) schrittweise ins Deutsche übersetzt und um praxisorientierte FAQs ergänzt. Ein zentrales Element ist das EU-Informationssystem TRACES, über das Sorgfaltserklärungen eingereicht und verwaltet werden können.
Digitale Plattformen und spezialisierte Beratungen spielen zudem eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Compliance-Prozessen. Angebote, wie das von MetriBo, etablieren sich als spezialisierte Hilfestellung für KMUs rund um die Themen Lieferketten- und Risikoanalyse, Geodaten-Validierung und revisionssichere Dokumentation. Durch das Bereitstellen von Leitfäden, spezialisierten Templates für die unterschiedlichen Branchen sowie individuellen Beratungsangeboten können Anbieter wie MetriBo Unternehmen zielführend und effizient unterstützen.
Ergänzend gewinnen Schulungsprogramme an Bedeutung. Die BLE plant einen speziellen EUDR-Newsletter, der über aktuelle Entwicklungen und Musterdokumente informiert. Auch hierbei können spezielle Workshop-Angebote, wie das von MetriBo, beim Aufbau von internem Wissen und Strukturen helfen. Zudem bieten Handelskammern bundesweit Workshops an, die die Interaktion mit Vor-Ort-Experten ermöglichen.


Fazit: EUDR als strategische Chance
Die EUDR ist kein Bürokratiemonster, sondern eine strategische Chance, Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil zu positionieren. KMUs sollten die Übergangsfrist nutzen, um Lieferantenaudits durchzuführen und Prozesse digital zu unterstützen. Tools wie MetriBo reduzieren manuelle Arbeit um bis zu 70% und minimieren Fehlerrisiken. Gleichzeitig stärkt die frühzeitige Umsetzung das Markenimage und eröffnet Zugang zu neuen Märkten.
Handlungsempfehlungen im Überblick:
- Starten Sie jetzt mit der Lieferkettenanalyse.
- Integrieren Sie digitale Tools wie MetriBo in Ihr Risikomanagement.
- Nutzen Sie branchenspezifische Netzwerke für Best Practices.
Mit klugem Ressourceneinsatz und der richtigen Softwareunterstützung meistern KMUs die EUDR nicht nur – sie profitieren langfristig davon. Kontaktieren Sie uns gerne gerne um in einem gemeinsamen Termin zu erörtern, wie auch Sie effizient und zielgerichtet die neue EU-Verordnung meistern!