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Übergangspläne nach ESRS E1-1

Erfahren Sie, warum Transition Plans nach ESRS E1-1 zum strategischen Herzstück moderner Klimastrategien werden und wie Unternehmen damit regulatorische Anforderungen, Marktvorteile und echte Transformation verbinden. Der Beitrag zeigt anhand aktueller Best Practices und konkreter Umsetzungstipps, wie Sie mit pragmatischer Unterstützung – etwa durch MetriBo – Ihren eigenen Klimaplan zum Wettbewerbsvorteil machen.

MetriBo Academy

Jul 2, 2025

Nachhaltiges Unternehmen

Transition Plans nach ESRS E1-1: Der Schlüssel zur glaubwürdigen Klimastrategie

In einer Zeit, in der der Klimawandel nicht nur ökologische, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringt, stehen Unternehmen vor der Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), insbesondere E1-1, verlangen von Unternehmen erstmals verpflichtend die Offenlegung eines Transition Plans für den Klimaschutz. Dieser Plan wird zum entscheidenden Instrument, um zu zeigen, wie Strategie, Geschäftsmodell und operative Maßnahmen mit dem 1,5-°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens vereinbar sind.

Definition und rechtlicher Rahmen des Transition Plans

Ein Transition Plan nach ESRS E1-1 ist mehr als eine bloße Klimastrategie – er ist ein umfassendes, zukunftsorientiertes Dokument, das darlegt, wie ein Unternehmen seine Geschäftstätigkeit mit dem Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Einklang bringt. Der Standard verlangt die Kompatibilität mit der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5°C entsprechend dem Pariser Abkommen und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2050.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) macht diese Berichterstattung für große Unternehmen verpflichtend und unterstreicht damit die strategische Bedeutung glaubwürdiger Klimapläne. Im Gegensatz zu freiwilligen Nachhaltigkeitsberichten der Vergangenheit sind diese Angaben nun prüfungspflichtig und müssen als Teil des Lageberichts veröffentlicht werden.

Strategische Bedeutung für Unternehmen

Erfüllung regulatorischer Anforderungen

Die ESRS E1-1 Anforderungen gehen weit über eine reine Compliance-Übung hinaus. Sie verlangen eine detaillierte Darstellung von zehn zentralen Elementen: von der Kompatibilität der Emissionsziele mit dem 1,5-°C-Pfad über konkrete Dekarbonisierungsmaßnahmen bis hin zur Integration in die Finanzplanung. Unternehmen müssen auch ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen offenlegen und erklären, wie sich ihr Geschäftsmodell transformieren wird.

Kapitalmarktorientierte Vorteile

Ein glaubwürdiger Transition Plan wird zunehmend zum Türöffner für nachhaltige Finanzierungen. Banken und Investoren prüfen nicht mehr nur Klimaziele, sondern deren Umsetzbarkeit durch konkrete Maßnahmen, Budgets und Governance-Strukturen. Sustainability-Linked Loans und Green Bonds werden oft an die Qualität der Transition Plans geknüpft, was direkten Einfluss auf Finanzierungskosten hat.

Kernelemente eines wirksamen Transition Plans

Wissenschaftsbasierte Ziele und Dekarbonisierungspfade

Der Grundstein jedes Transition Plans sind wissenschaftsbasierte Emissionsreduktionsziele (Science-Based Targets), die mit dem 1,5-°C-Pfad kompatibel sind. Diese müssen sowohl kurzfristige Meilensteine (2030) als auch langfristige Netto-Null-Ziele (2050) umfassen und alle drei Scope-Kategorien der Treibhausgasemissionen abdecken.

Führende Unternehmen setzen dabei auf eine Kombination aus Substitution und Effizienzverbesserungen: Der Wechsel zu erneuerbaren Energien, die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten und die Optimierung von Produktionsprozessen stehen im Zentrum der Dekarbonisierungsstrategien. Continental beispielsweise hat eine umfassende Klimastrategie entwickelt, die alle Unternehmensbereiche umfasst und konkrete Reduktionspfade für jede Scope-Kategorie definiert.

Finanzplanung und Investitionsstrategien

Ein zentraler Schwachpunkt vieler bisheriger Klimastrategien war die mangelnde Integration in die Finanzplanung. Eine CDP-Studie zeigt, dass nur 9% der Unternehmen mindestens 5% ihrer Investitionen mit ihren Klimazielen verknüpft haben. Der ESRS E1-1 Standard verlangt nun eine explizite Quantifizierung der notwendigen Investitionen und deren Abstimmung mit taxonomie-konformen Ausgaben.

Unternehmen wie Heidelberg Materials demonstrieren bereits, wie diese Integration gelingen kann: Mit einem klaren CAPEX-Plan für Carbon Capture-Technologien und einem Ziel von 10 Millionen Tonnen kumulativer CO₂-Reduktion bis 2030. Henkel zeigt mit seiner Net-Zero-Verpflichtung für 2045 und den entsprechenden Finanzierungsstrategien einen ähnlich systematischen Ansatz.

Verankerung auf Vorstandsebene

Erfolgreiche Transition Plans erfordern eine klare Verantwortungsstruktur auf höchster Unternehmensebene. Analysen zeigen, dass in 95% der erfolgreichen Fälle ein Vorstandsmitglied direkt für den Plan verantwortlich ist, oft gekoppelt an variable Vergütungskomponenten. Die Governance-Struktur muss dabei sowohl strategische Oversight als auch operative Umsetzung gewährleisten.

Stakeholder-Integration als Erfolgsfaktor

Die Einbindung verschiedener Stakeholder-Gruppen ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Umsetzbarkeit von Transition Plans. Dies umfasst nicht nur interne Akteure wie Mitarbeiter und Management, sondern auch externe Partner entlang der Wertschöpfungskette. Allianz beispielsweise demonstriert mit seinem systematischen Stakeholder-Engagement, wie Transition Plans in eine umfassende ESG-Strategie eingebettet werden können.

Praktische Umsetzungsherausforderungen

Datenqualität und Scope 3-Emissionen

Eine der größten Herausforderungen liegt in der Erfassung und Bewertung von Scope 3-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Besonders für kleinere Unternehmen in der Lieferkette fehlen oft die Ressourcen für eine präzise Emissionsmessung, was die Datenqualität für nachgelagerte Unternehmen beeinträchtigt.

Führende ESG-Beratungen und Softwareanbieter, wie MetriBo, setzen hier auf pragmatische Lösungen: Von der ausgabenbasierten Methodik als Einstieg über hybride Ansätze bis hin zur vollständigen lebenszyklusbasierten Berechnung. Die schrittweise Verbesserung der Datenqualität ermöglicht es Unternehmen, bereits heute mit der Berichterstattung zu beginnen und diese kontinuierlich zu verfeinern.

Technologische Abhängigkeiten und Unsicherheiten

Viele Dekarbonisierungsstrategien basieren auf Technologien, die noch nicht vollständig marktreif sind. Dies gilt besonders für energieintensive Industrien, wo Carbon Capture oder Wasserstofftechnologien eine zentrale Rolle spielen. Unternehmen müssen daher Szenarien entwickeln, die verschiedene technologische Entwicklungspfade berücksichtigen.

Digitale Lösungen und KI-Integration

Moderne Transition Plans nutzen zunehmend digitale Technologien zur Optimierung ihrer Umsetzung. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, komplexe Emissionsdaten entlang der Wertschöpfungskette zu analysieren und Optimierungspotenziale zu identifizieren. Automatisierte Monitoring-Systeme ermöglichen eine kontinuierliche Überwachung der Zielerreichung und frühzeitige Anpassungen.

Führende ESG-Beratungen und Softwareanbieter, wie MetriBo, integrieren solche Technologien bereits in ihre Plattformen und ermöglichen damit eine effiziente und skalierbare Umsetzung von Transition Plans auch für mittelständische Unternehmen.

Chancen und Wettbewerbsvorteile

Marktdifferenzierung und Kundenbindung

Unternehmen mit glaubwürdigen Transition Plans können sich zunehmend von Wettbewerbern differenzieren. Kunden, insbesondere im B2B-Bereich, berücksichtigen Nachhaltigkeitskriterien verstärkt in ihren Beschaffungsentscheidungen. Ein transparenter Transition Plan wird damit zum Verkaufsargument und kann neue Marktsegmente erschließen.

Risikominimierung und Resilienz

Systematische Transition Plans helfen Unternehmen, Klimarisiken frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren. Dies umfasst sowohl physische Risiken (extreme Wetterereignisse) als auch Transitionsrisiken (regulatorische Änderungen, technologische Disruption). Die proaktive Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen stärkt die langfristige Widerstandsfähigkeit.

Unterstützung bei der Implementierung

Externe Expertise und Technologie-Plattformen

Die Komplexität von Transition Plans erfordert oft externe Unterstützung. Spezialisierte Beratungsunternehmen und Technologie-Anbieter können dabei helfen, regulatorische Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig strategische Vorteile zu realisieren.

MetriBo bietet als führende ESG-Beratung und Softwareanbieter einen ganzheitlichen Ansatz: Von der Doppelmaterialitätsanalyse über Science-Based-Target-Validierung bis hin zur Einrichtung eines audit-sicheren ESRS-Dashboards. Die modulare Plattform ermöglicht es Unternehmen jeder Größe, professionelle Transition Plans zu entwickeln und umzusetzen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Transition Plans sind keine statischen Dokumente, sondern müssen regelmäßig überprüft und angepasst werden. Technologische Entwicklungen, regulatorische Änderungen und sich wandelnde Marktbedingungen erfordern eine flexible und adaptive Herangehensweise.

Fazit: Transition Plans als strategischer Hebel

Transition Plans nach ESRS E1-1 sind weit mehr als eine regulatorische Pflichtübung – sie werden zum zentralen Instrument strategischer Unternehmensführung in Zeiten des Klimawandels. Unternehmen, die diese Chance ergreifen und glaubwürdige, umsetzungsorientierte Pläne entwickeln, können nicht nur Compliance-Risiken vermeiden, sondern echte Wettbewerbsvorteile realisieren.

Die nächsten Schritte für Unternehmen sind klar definiert: Zunächst eine umfassende Gap-Analyse zu den ESRS E1-1-Anforderungen, gefolgt vom Aufbau einer robusten Dateninfrastruktur und der Integration in die strategische Unternehmensplanung. Dabei ist die Wahl des richtigen Partners entscheidend.

MetriBo kombiniert als führende ESG-Beratung und Softwareanbieter regulatorische Expertise mit einer leistungsstarken Technologie-Plattform. Von der ersten Wesentlichkeitsanalyse bis zum vollständigen ESRS-konformen Transition Plan bietet MetriBo die notwendigen Tools und das Know-how, um Ihren Klimaplan nicht nur zum Compliance-Instrument, sondern zum strategischen Wachstumstreiber zu machen. So wird Ihr Transition Plan zum Fundament für nachhaltigen Unternehmenserfolg – genau das, was Investoren, Kunden und Regulatoren gleichermaßen erwarten.