Soziale Verantwortung für KMUs: Wie Sie die Sozial-Standards S1-S4 der ESRS erfolgreich und praxisnah umsetzen können.
Jun 6, 2025
In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für Nachhaltigkeit im Unternehmenskontext enorm gewachsen. Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie Unternehmen eine Struktur und klare Richtlinien für die Berichterstattung über ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen bieten. Während die Umweltstandards der ESRS eine Anbindung an die bereits etablierte EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzprodukte hat, stehen die Sozialen Standards vor einer anderen Ausgangslage. Die sozialen Standards bieten Unternehmen jedoch eine zentrale Chance, gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit waren in der europäischen Regulierung bisher nicht ausreichend strukturiert, und es gibt bislang keine vergleichbare „soziale Taxonomie“. Hier stehen nicht Umweltbelange, sondern Menschen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt. Die ESRS S1 bis S4 decken diese sozialen Aspekte ab und strukturieren sie entlang der Stakeholder, die von den Unternehmensaktivitäten betroffen sind: Mitarbeitende, Arbeitende entlang der Wertschöpfungskette, betroffene Gesellschaften und Konsumenten.
Für KMUs stellt die Erfüllung dieser Standards oft eine Herausforderung dar, insbesondere angesichts der knappen Ressourcen und Kapazitäten. Dennoch bieten die Standards eine große Chance, die Beziehung zu Stakeholdern zu stärken und sich als verantwortungsbewusstes Unternehmen zu positionieren. Ein vertieftes Verständnis der sozialen ESRS-Standards und deren Umsetzung kann KMUs helfen, ihre Berichterstattung zu optimieren. So können Unternehmen die sozialen Standards als Chance nutzen, umgesellschaftlichen Beitrag zu leisten.
Im Gegensatz zu den Umweltstandards, die sich auf Umweltfaktoren wie Klima, Biodiversität und Ressourcen konzentrieren, stellen die Sozialen Standards den Menschen und die sozialen Auswirkungen von Unternehmensaktivitäten in den Fokus. Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group), Herausgeber der ESRS, sah sich hierbei vor die Herausforderung gestellt, da es bislang keine bestehende soziale Taxonomie in der EU gibt. Um die sozialen Standards sinnvoll zu strukturieren, entschied man sich daher für eine Stakeholder-orientierte Herangehensweise: Die Anforderungen orientieren sich an den wesentlichen Interessengruppen, die von den Unternehmensaktivitäten betroffen sind. Dies erleichtert es den Unternehmen, relevante soziale Themen gezielt anzugehen und auf diese Weise ihre sozialen Auswirkungen umfassender zu dokumentieren.
ialen Auswirkungen von Unternehmensaktivitäten in den Fokus. Die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group), die die ESRS entwickelt hat, sah sich hierbei vor die Herausforderung gestellt, da es bislang keine bestehende soziale Taxonomie in der EU gibt. Um die sozialen Standards sinnvoll zu strukturieren, entschied man sich daher für eine Stakeholder-orientierte Herangehensweise: Die Anforderungen orientieren sich an den wesentlichen Interessengruppen, die von den Unternehmensaktivitäten betroffen sind. Dies erleichtert es den Unternehmen, relevante soziale Themen gezielt anzugehen und auf diese Weise ihre sozialen Auswirkungen umfassender zu dokumentieren.
Die vier sozialen Standards S1 bis S4 adressieren die wichtigsten sozialen Themenbereiche entlang der zentralen Stakeholder:
Die formale Gestaltung der sozialen Standards ist durch eine hohe Einheitlichkeit geprägt. Im Vergleich zu den Umweltstandards der E-Säule, die oft komplexer und variantenreicher sind, folgen die sozialen Standards einer durchgängigen Struktur. Die Berichtsanforderungen orientieren sich dabei am Konzept der Sustainability Due Diligence – dem Prozess zur Bewertung und Sicherstellung nachhaltiger Praktiken in der gesamten Wertschöpfungskette. Für KMUs bedeutet dies eine höhere Benutzerfreundlichkeit, da sie sich auf ein einheitliches Berichtsschema verlassen können und die Inhalte konsistent strukturiert sind. Dies erleichtert die Integration der Standards in bestehende Prozesse und die Kommunikation gegenüber den Stakeholdern.
Um KMUs den Einstieg in die sozialen ESRS-Standards zu erleichtern, sind großzügige Phase-in-Regelungen vorgesehen. Unternehmen mit weniger als 750 Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, die Anwendung der sozialen Standards teilweise um ein oder zwei Jahre zu verschieben. Auch steht es ihnen offen, die Berichterstattung über bestimmte Parameter von ESRS S1 um ein Jahr zu verschieben. Im Vergleich zu den Regelungen der Umweltstandards ist diese längere Übergangsfrist ein Zeichen für die Priorität, die die ESRS dem Thema Klimaberichterstattung und Umwelt beimisst, und gleichzeitig ein praktisches Zugeständnis an KMUs, die ihre internen Prozesse entsprechend anpassen müssen. Gerade für kleinere Unternehmen bedeutet dies wertvolle Zeit, um ihre Berichtsstrukturen und Datenerfassungsprozesse aufzubauen und zu verbessern.
Für eine effektive Umsetzung der sozialen Standards empfiehlt es sich, eine integrierte Sichtweise bei der Berichterstattung einzunehmen. Da die Themen der sozialen ESRS-Standards eng miteinander verknüpft sind, kann eine gebündelte Berichterstattung helfen, die Anforderungen effizient zu erfüllen und Redundanzen zu vermeiden. Zudem sollten KMUs die Vorbereitung der Datenerhebung frühzeitig planen, um sicherzustellen, dass die wesentlichen Daten verfügbar sind. Die Einbindung und regelmäßige Kommunikation mit Stakeholdern ist ebenfalls essentiell – nicht nur zur Erfüllung der Reporting-Anforderungen, sondern auch zur Verbesserung des eigenen Markenimages und zur Stärkung des Vertrauensverhältnisses zu den Anspruchsgruppen.
Die sozialen Standards der ESRS bieten eine wertvolle Orientierungshilfe, um soziale Verantwortung systematisch zu dokumentieren und darzustellen. Sie bieten KMUs die Möglichkeit, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden, Konsumenten und weiteren Stakeholder ernst zu nehmen und auf transparente Weise darüber zu berichten. Gerade durch die großzügigen Phase-in-Regelungen und die einheitliche Struktur sind die sozialen ESRS-Standards ein zugänglicher Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mit einer gezielten Umsetzung und der Bereitschaft zur sozialen Verantwortung können KMUs langfristig profitieren und ihren Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft leisten.
Um neben Umweltdaten auch soziale Informationen zentral zu dokumentieren, speichern und weiterzugeben, nutzen viele Unternehmen ESG-Software, wie die zentrale ESG-Lösung von MetriBo. So werden Unternehmen dabei unterstützt, die sozialen Auswirkungen, Risiken und Chancen zielgerichtet zu identifizieren. ESG-Dashboards zeigen so immer den aktuellen Stand der Datenerfassung und Zielerreichung. Dies gibt Unternehmen jederzeit Zugriff auf soziale Daten, die bei Ausschreibungen, Zertifizierungen oder bei einer Datenabfrage von Handelspartnern gebraucht werden.
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